Das Netzwerk

Ein paar Worte zum Quartier

Südliche Friedrichstadt

Im Herzen von Berlin, Bestandteil des Bezirks Friedrichshain-Kreuzbergs, ist die Bezirksregion 1 ein vielschichtiges und lebendiges Quartier.

Seit der Gründung des Bildungsnetzwerkes Südliche Freidrichstadt hat sich hier viel getan. Das Netzwerk wurde größer und die Zusammenarbeit hat sich intensiviert. Nichtsdestotrotz ist die Ausgangsituation des Quartiers in ihren Kernpunkten unverändert.

Arbeitslosigkeit, der niedrige Bildungsstand, gerine Arbeitsfähigkeit bezüglich den Faktoren des Arbeitsmarktes und die damit einhergehende Einkommensarmut sowie soziale Ausgrenzung junger Menschen und Familien sind große Probleme. Immer relevanter wird auch das Thema der Verdrängung von Familien, die sich die Mieten nicht mehr leisten können. 

In vielen Kitas und Grundschulen liegt der Anteil von Kindern und Schüler:innen mit Migrationshintergrund zwischen 80-100%. Obwohl viele Familien der 2. oder 3. Generation angehören, sind die Eltern oft nicht in der Lage, ihren Kindern ausreichende Sprachfähigkeiten zu vermitteln, sie entsprechend zu fördern und sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen.

Zu viele junge Menschen verlassen die Bildungsinstitutionen ohne Abschluss oder mit Abschlüssen ohne Chance auf eine Ausbildung. Zu viele Kinder können dem Unterricht nicht ausreichend folgen und erbringen schlechte Leistungen. Viele resignieren letztendlich oder zeigen durch ihr Verhalten ihre Distanz zur Schule… 

Philosophie

 

Seit 2009 arbeiten verschiedene Akteur:innen aus der Bezirksregion I daran, ein gemeinsames Bildungsnetzwerk für die Südliche Friedrichstadt zu schaffen. Grundlage hierfür ist die gemeinsame Vision für Chancengleicheit und gesellschaftliche Teilhabe aller in Berlin lebenden Menschen!

Es wird versucht, eine familienfreundliche Infrastruktur zu schaffen und Kinder auf ihren Bildungsweg zu unterstützen. Unter dem Leitspruch “Jedes Quartier ist exzellent!” wird der Blick auf die Stärken und Ressourcen des Quartiers und seine Bewohner:innen gerichtet.

 

 
Themenschwerpunkte der Netzwerkarbeit
Netzwerkakteur*innen bei Gruppenaufgabe im Plenum
Gruppenaufgabe im Plenum
Akteur*innen im Plenum

Alle genannten Themenbereiche verbindet der Anspruch, dass Eltern als wichtige Partner:innen an den Bildungsprozessen ihrer Kinder beteiligt werden und adäquate und individuelle Wege für diese Zusammenarbeit entwickelt und in den Einrichtungen der Südlichen Friedrichstadt bekannt sind und schrittweise umgesetzt werden. Hierzu bedarf es einerseits inhaltlicher Impulse und andererseits den Austausch zu praktischen Erfahrungen, um in den gemeinsamen Austausch zu treten und Impulse für die eigenen Teams und die tägliche Arbeit zu gewinnen.

Im Projektzeitraum 2009-2012 standen Projekte der Elternpartizipation und Sprachförderung im Fokus.
Seit 2013 steht eine Erweiterung durch die Thematik Gesundheitsförderung und Gesundheitsbildung im Zentrum. Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist hier vor allem auf Bildungs- und Erziehungspartnerschaften fokussiert.

 

Ziel ist es, verbesserte Bildungs- und Gesundheitschancen für Kinder und Jugendliche in der Bezirksregion I zu schaffen. Dies resultiert vor allem aus der Entwicklung eines ganzheitlichen Gesundheitsverständnisses der Institutionen und Familien und einer Gesundheitsförderung, die umfassend im Stadtteil wirkt. Daran sind alle Bildungseinrichtungen in der Region beteiligt, indem sie Konzepte entwickeln, Kooperationsstrukturen aufbauen und ihre Ausstattung für Bewegungs- und Gesundheitsförderung verbessern. In die Gestaltung der Angebote bringen sich auch die Eltern mit ein.

Die Südliche Friedrichstadt ist in der Zwischenzeit zu einem modellhaften Bildungsnetzwerk auf Grundlage des Early-Excellence-Ansatzes geworden und möchte diesen weiter verankern und verstetigen.

Die drei Leitlinien vom EEA-Konzept

1. Jedes Kind ist einzigartig! Im Zentrum der pädagogischen Arbeit steht das Kind mit seinen Stärken und Kompetenzen.

2. Eltern und andere Erziehungsberechtigte werden als Expert:innen für die Lebenssituation des Kindes angesprochen! Sie werden in die Bildungsprozesse ihrer Kinder einbezogen und arbeiten mit den Erzieher:innen und Lehrer:innen zusammen.

3. Verknüpfung von Bildungsangeboten mit anderen Dienstleistungen für Familien, Öffnung der Einrichtungen in den Stadtteil!

Unsere Struktur


Um als Netzwerk gut und intensiv zusammen zu arbeiten, haben sich verschiedene Strukturelemente entwickelt, die zusammen das Grundgerüst des Netzwerks ergeben.

Steuerungsrunde

– Austausch zu Arbeitsschwerpunkten

– Erarbeitung von Strukturansätzen für eine gelingende langfristige Etablierung einer ressourtübergreifender Zusammenarbeit

– Auswahl von Kleinst- und Mikroprojekten 

– Vorbereitung und Begleitung aller Veranstaltungen

Plenum

– Austausch zu bestehenden Angeboten

– Etablierung von Kommunikationsstrukturen

– regelmäßige Plenen und Steuerungsrunden

– Workshops und Werkstattgespräche

– Erarbeitung einer gemeinsamen Öffentlichkeitsarbeit

 

Werkstatt

– als gemeinsame Fortbildung

– Vertiefung der Inhalte unserer Vision, Ziele und Handlungsschwerpunkte

– Vorstellung der Arbeitansätze und Möglichkeiten vom Early-Excellence-Ansatz

– Methoden für die Etablierung von Bildungspartnerschaften und von Bildungs- und Gesundheitschancen

 

Mikroprojekte

– Durchführung mehrerer Kleinst- und Mikroprojekte, welche schnittstellen- und ressortübergreifend sind

– gemeinsame Präsentation, Auswertung und Definition von Schwerpunkten (z.B. Kooperation, wertschätzende Beobachtung und Zusammenarbeit)

– Erprobung innovativer Ansätze und Kooperation zwischen den einzelnen Akteur:innen

 

interaktive Gruppenaufgabe im Plenum
interaktive Gruppenaufgaben im Plenum
Netzwerkakteur*innen während Plenum
Was haben wir erreicht?

Wichtige Grundlage für eine nachhaltige und gute Vernetzung von Bildungsangeboten und der Akteur:innen in einer Region ist neben der gemeinsamen Vision ein gemeinsames Bildungsverständnis, welches in den vergangenen Jahren im Rahmen des Bildungsnetzwerkes Südliche Friedrichstadt entwickelt und verankert wurde.

Dieses zu vertiefen und auch in die Tiefe der einzelnen beteiligten Einrichtungen zu transportieren, bedarf eines kontinuierlichen Aushandlungsprozesses und gemeinsamen inhaltlichen Inputs und Diskurses zu den relevanten Themenbereichen. Die festgelegten Themenbereiche wurden in einem gemeinsam erstellten Handlungskonzept festgeschrieben. Das Handlungskonzept beinhaltet die Schwerpunkte der weiteren Zusammenarbeit und deren einzelne Zielebenen. Die Zielebenen werden laufend im Netzwerk überarbeitet und aktualisiert.

Seit 2009 hat sich das Netzwerk und die Zusammenarbeit der beteiligten Institutionen stabilisiert und zu einer festen Instanz in der Bezirksregion I entwickelt.

 

 

Da sich das Bildungsnetzwerk in einem laufenden Prozess befindet und stetig versucht sich weiterzuentwickeln, sind neue Partner:innen aus der Region stets herzlich willkommen!